Was bewirkt Solarenergie in unseren Projekten?

Solarenergie ist uns vor allem aus Debatten um klimafreundliche Stromerzeugung bekannt – nicht aber aus Debatten darum, wie man überhaupt Strom erhalten kann. Denn Strom für Alltägliches wie Licht ist für uns oft nur einen Schalter entfernt: „Klick“, und schon wird der Raum hell erleuchtet.

Doch das ist nicht für alle die Realität: Es könnte auch ein „Zisch“ sein und eine funzelige kleine Öllampe flammt auf. Sie rußt, ihre Verbrennungsgase sind sehr ungesund. Zudem sind besonders selbst gebaute Öllampen gefährlich: Es kann zu Verpuffungsexplosionen kommen, die schwere Verbrennungen verursachen.

Eine Alternative zu Öllampen

Doch warum kommen überhaupt Öllampen zum Einsatz? Dafür gibt es verschiedene Gründe: Es gibt kein Stromnetz oder der Strom ist nur unregelmäßig vorhanden oder zu teuer. Was ist also eine gesündere und sicherere Variante als die Öllampe? Und ist gleichzeitig zuverlässiger und billiger als der Strom aus dem Netz? Da kommen wir wieder zurück zur Solarenergie: Wir setzen sie zu verschiedenen Zwecken in TERRA TECH-Projekten ein.

Licht aus Solarenergie

Im kenianischen Siaya Distrikt haben wir tragbare Solarlampen eingesetzt, die Familien bei sich zu Hause anstatt von Öllampen verwenden können: Sie werden tagsüber unter der Sonne aufgeladen und sorgen abends im Haus für sicheres und sauberes Licht. Zudem sind die Solarlampen auf Dauer billiger: Öl musste konstant nachgekauft werden, während die Sonne kostenlos scheint.

Photovoltaikanlagen für eine stabile Stromversorgung

Die Frage nach den Kosten zieht sich auch bei Photovoltaikanlagen durch. Vor vielen Jahren haben wir klein angefangen: Eine kleine Photovoltaikanlage sorgt für Licht im Geburtshaus in Bo, Sierra Leone. Die Solarenergie aus den Photovoltaikanlagen macht die Betreibenden unabhängiger vom teuren Strom aus instabilen und unzuverlässigen Stromnetzen.

In Marburgs Partnerstadt Moshi, Tansania, wird eine bereits bestehende Solaranlage vergrößert, sodass die Mwereni Schule sich komplett selbst mit Solarenergie versorgen kann. So wird der Schulbetrieb versorgt, Wasser gepumpt, gekocht sowie Bürogeräte und Computer betrieben – und das alles mit günstigem, stabilem und nachhaltigem Strom.

Probleme im Fischhandel

An der Küste Sierra Leones im Bonthe District leben viele vom Fischfang und Fischhandel. Allerdings haben sie ein Problem: Sie haben keine Kühlung, doch Fisch verdirbt sehr schnell. Daher müssen sie häufig einen Teil ihrer Ware wegwerfen.

Eine Alternative ist, den Fisch zu räuchern. Dann verliert er jedoch an Wert. Zudem ist der Rauch gesundheitsschädlich. Für die Feuer wird Holz verbraucht, für das Mangroven abgeholzt werden. Doch Mangroven sind ein wichtiger Lebensraum für die Fische und tragen zu einer besseren Wasserqualität bei. Zudem schützen sie die Küste vor Erosion und die Bevölkerung vor Überschwemmungen. Außerdem speichern sie, wie andere Wälder auch, Kohlenstoffdioxid.

Wenn die Sonne kühlt

Die Lösung: Ein Kühlhaus neben dem Fischmarkt in Yargoi wird mit Solarenergie betrieben. Gekühlt bleibt der Fisch länger frisch, so muss für das gleiche Einkommen weniger Fisch gefangen werden. Das macht nicht nur die Arbeit der Fischer*innen effektiver, es schont auch die Ressourcen: Die Fischbestände bleiben stabiler, sodass die Bevölkerung weiterhin vom Fischfang leben kann.

Mehr über unsere Projekte

In den TERRA TECH-Projekten bewirkt Solarenergie also unterschiedliches: Sie bringt wirtschaftlichen Nutzen, Unabhängigkeit von Stromnetzen und schützt die Umwelt sowie die Gesundheit von Menschen.

Mehr Informationen über unsere Projekte:

Geburtshaus Bo, Sierra LeoneMwereni Schule in Moshi, Tansania