Rosa ist 14 Jahre alt und lebt in Zaachila Oriente im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Die junge Frau wurde sofort auf das Angebot unserer Partnerorganisation SiKanda aufmerksam und nahm gleich an Freizeitaktivitäten und Aufklärungsveranstaltungen über Gewaltprävention und Frauenrechten teil. Dann wurden die Fahrräder gebracht. Rosa sagt: „Ich wusste überhaupt nicht wie man Fahrrad fährt. Ich dachte, ich würde fallen. Aber dort (in den Workshops) habe ich gelernt, und das war toll, weil ich gemerkt habe, dass es mir gut gehen würde!“
Von diesem Moment an ist Rosa oft mit dem Fahrrad unterwegs. Ihr neues Hobby hilft ihr, auf Menschen zuzugehen und neue Freunde zu finden. Von ihrer Schüchternheit und den nur wenigen sozialen Kontakten, die sie bis dahin hatte, ist seitdem nicht mehr viel zu sehen. Sie bewegt sich sicher durch die Stadt und hat keine Angst mehr vor Betrunken oder den Banden, die in den Straßen patrouillieren, denn ihr Fahrrad ist immer bei ihr. „Für mich ist das Fahrrad wie eine Freundin, sie weiß, was ich denke“.
Rosas alte Bekannten sagen, dass sie seit dem Projekt und vor allem seitdem sie ihr Fahrrad hat, viel aufgeschlossener geworden ist. Sie hat an Unabhängigkeit und Selbstwertgefühl gewonnen. Anderen jungen Mädchen rät Rosa auch zum Fahrrad fahren: „Es macht den Kopf frei und hilft, mit Ängsten umzugehen“. Das Fahrrad hat ihr neue Möglichkeiten eröffnet, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Für ihre Stadt wünscht sie sich schöne Radwege mit vielen Bäumen und einen Park, in dem es mehr Platz für Freizeitaktivitäten für junge Menschen gibt, um dem Alltag, der von Armut geprägt ist zu entkommen und um Alternativen zur hohen Drogenkriminalität zu schaffen.